Steinwald-Zipfeltannen

Steinwald Waldhistorischer Lehrpfad

Über Ostern 2016 machten wir drei Tage Urlaub im Steinwald in der Oberpfalz. Am letzten Tag unternahmen wir eine Wanderung auf dem Waldhistorischen Lehrpfad im Naturpark Steinwald. Entlang des nur 5 km langen Rundwanderweges, wird auf 11 verschiedenen Stationen die Geschichte des Steinwaldes vorgestellt. Beim Waldhaus hat man noch die Möglichkeit die Wanderung zum Oberpfalzturm, sowie zur Burgruine Weißenstein zu verlängern. Dann kommen für Hin- und Rückweg zusammen noch 9 km hinzu.

Wanderung im Naturpark Steinwald

Anreise: Von der A9 kommend nimmt man die Ausfahrt Bayreuth-Süd und fährt die B22 in Richtung Windischeschenbach. Bei Waldeck biegt man auf die Kreisstraße TIR32 und fährt bis kurz vor Erbendorf. Von hier aus geht es über die TIR33 bis nach Pfaben. Am Ortsende befindet sich ein Parkplatz und man hat die Möglichkeit verschiedenen Wanderwegen, durch den Naturpark Steinwald zu folgen.


Wir entschieden uns für den Waldhistorischen Lehrpfad. Auf dem 5 km langen Rundwanderweg gibt es 11 Stationen, mit Informationstafeln, auf denen die Geschichte und das Leben im Steinwald beschrieben wird. Es begegnen uns aber auch zahlreiche imposante Felsformation, sowie Natur pur. Auf halber Strecke hat man zudem im Waldhaus die Möglichkeit etwas zu essen und zu trinken.

Waldhistorischer Lehrpfad Startpunkt

Vom Parkplatz aus läuft man ein Stück bergauf, bis zum Waldrand. Hier ist der Startpunkt für verschiedene Wanderungen durch den Naturpark Steinwald. Wir folgen dem Schild „Waldhistorischer Lehrpfad“, das uns über einen unbefestigten Weg in den Wald führt. Es geht über Stock und Stein weiter bergauf, unterwegs sieht man bereits die ersten Felsblöcke.

1. Der Zipfeltannenfelsen

Steinwald-Sphinx

Steinwald-Sphinx

Bereits wenige hundert Meter nach dem Startpunkt kommen wir am Zipfeltannenfelsen an. Hierbei handelt es sich um eine mächtige Felsformation aus Granitgestein. Besonders sehenswert ist ein Teilstück davon, die sogenannte Steinwald-Sphinx. Kurz nach der Sphinx kreuzt der Wanderweg einen Waldwirtschaftsweg, anschließend folgen wir einem schmalen Pfad bergauf.

2. Quellen und Waldbäche

Etwa einen Kilometer später erreichen wir die 2. Station, Thema sind hier Quellen und Bäche. Der Steinwald ist reich an Quellen, die sich zu Waldbächen vereinigen. Früher hatten diese Bäche eine große Bedeutung, da sie die Energiequelle für Mühlen, Hammerwerke und Schleifsteine waren. Heute sind diese Quellen und Bäche noch ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

3. Historische Köhlerei im Steinwald

Noch heute sieht man hin und wieder kreisrunde Flächen mit etwa 10 m Durchmesser. Dies waren früher Köhlereien, in denen Holz zu Holzkohle verarbeitet wurde. Bis ins späte Mittelalter war Holzkohle ein wichtiger Energieträger.

4. Der Saubadfelsen

Wir wandern weiter, ein kurzes Stück später stoßen wir auf einen Abzweig, der uns zum Saubadfelsen führt. Der etwa 20 Meter hohe Granitblock, liegt auf einer Höhe von 858 m. Über eine Metalltreppe gelangt man auf seinen Gipfel, von wo aus man einen herrlichen Rundumblick genießen kann.

5. Das Palmloh-Moor

Palmloh-Moor

Palmloh-Moor

Wir wandern bis zum Abzweig zurück und folgen dem Verlauf des Waldhistorischen Lehrpfades bis kurz vor dem Waldhaus. Wir biegen nach links ab, kurz danach weist uns ein Hinweisschild nochmals nach links zum Palmloh-Moor. Ein Holzpfad führt ein Stück in das Moor hinein, von hier aus kann man das Moor trockenen Fußes besichtigen.

6. Das Waldhaus

Steinwald-Waldhaus

Steinwald-Waldhaus

Wir laufen wieder zurück und biegen zum Waldhaus ab. Das ehemalige Forsthaus wurde aufwendig saniert und dient jetzt als Wandergaststätte. Hier kehrten wir erst einmal ein, um etwas zu trinken. Es war noch früher Vormittag, daher waren wir die ersten Gäste. Das war auch ganz gut so, denn der Wirt nahm sich viel Zeit, um uns den besten Weg für den geplanten Abstecher zum Oberpfalzturm und zur Burgruine Weißenstein zu zeigen.

7. Industrielle Entwicklung

Wir wanderten zwar nach dem Waldhaus in Richtung Oberpfalzturm, ich beschreibe aber erst mal den chronologischen Ablauf vom Waldhistorischen Lehrpfad. Ein Abzweig nach dem Waldhaus führt zur Station 7, der Industriellen Entwicklung. Die idyllische Oberpfalz war früher das „Ruhrgebiet des Mittelalters. Es gab Bergbau, Schmelz- und Glashütten, die ihren enormen Energiebedarf durch den reichen Baumbestand stillten.

8. Wald Wild und Jagd

Zurück auf dem Wanderrundweg kommen wir am Wildgehege vorbei, leider waren keine Wildtiere zu sehen. Durch die geänderte Waldbewirtschaftung, hat sich auch die Tierwelt verändert. Es gibt jetzt weniger Auerwild im Steinwald, dafür wieder mehr Luchse, Biber und Uhu.

9. Forstgesetzgebung

Dank der modernen Forstgesetzgebung haben sich die Wälder wieder erholt. So wird nur noch soviel abgeholzt, was auch zeitnah wieder nachwachsen kann. Der Raubbau früherer Jahre wurde dadurch gestoppt und unsere Wälder wieder aufgeforstet.

10. Leben am Steinwald

An der 10. Station wird das Leben im Steinwald von der Frühzeit bis Heute dokumentiert.

11. Die Arbeit im Wald im Wandel der Zeit

In früheren Zeiten war die Waldarbeit hart und beschwerlich. Durch moderne Geräte wie z.B. Kettensägen und Rodemaschinen ist diese Arbeit körperlich nicht mehr so anstrengend. Außerdem benötigt man weniger Waldarbeiter für das gleiche Ergebnis.

Abstecher zum Oberpfalzturm und zur Burgruine Weißenstein

Oberpfalz-Turm

Oberpfalz-Turm

Da uns die 5 km Wanderstrecke zu kurz gewesen wäre und wir auch noch zum Oberpfalzturm, sowie zur Burgruine Weißenstein wollten, verlängerten wir den Wanderweg entsprechend. Direkt am Waldhaus läuft man weiter bergauf in Richtung Gipfel der Platte, der höchsten Erhebung des Steinwaldes mit 946 m. Auf dem Weg nach oben trauten wir unseren Augen nicht, nach kleineren Schneeresten, ging es langsam in eine geschlossene Schneedecke über. Es war ja auch erst Ende März, aber in tieferen Lagen war von Schnee keine Spur mehr.

Der Oberpfalzturm auf der Platte im Steinwald

Entsprechend beschwerlich war der Aufstieg, da es teilweise recht glatt war. Nach 2,2 km Wanderweg erreichten wir den Oberpfalzturm auf dem Gipfel der Platte. Der Aussichtsturm wurde aus Holz gebaut und ist 35 Meter hoch. Der Anstieg war etwas anstrengend zumal wir schon einige Höhenmeter in den Beinen hatten. Dafür wird man aber mit einem einmaligen Rundumblick entschädigt. Hierbei überblickt man nicht nur den gesamten Steinwald, sondern hat auch noch freien Blick auf einige Berge des Fichtelgebirges.

Die Burgruine Weißenstein

Burgruine Weißenstein

Burgruine Weißenstein

Nach dem Abstieg vom Oberpfalzturm machten wir uns auf den Weg zur Burgruine Weißenstein. Es ging jetzt wieder etwas bergab, die Burg liegt gut 80 Meter tiefer als der Gipfel der Platte. Nach weiteren 2,4 km erreichen wir schließlich unser Ziel. Die Burgruine auf dem Weißenstein ist wirklich ein beeindruckender Anblick. Die Burg aus dem 13. Jahrhundert wurde direkt in die Felsen eingebaut. Man kann fast nicht unterscheiden, was ist noch Burg und was ist schon Fels. Es sind noch einige Mauern der ehemaligen Burg erhalten und man sieht die Grundrisse der Zimmer und Säle. Der 7,5 Meter hohe Bergfried dient jetzt als Aussichtsturm, den man über eine außen angebrachte Treppe erklimmen kann.

Nach ausgiebiger Besichtigung der Burgruine machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir wanderten den selben Weg, den wir gekommen sind zurück bis zum Waldhaus. Zu den 5 km auf dem Waldhistorischen Lehrpfad kamen mit diesem Abstecher noch ca. 9 km hinzu, so dass wir insgesamt 14 km Wanderweg hatten. Im Waldhaus legten wir erst wieder eine Rast ein um uns zu stärken. Danach ging es auf dem Rundwanderweg ab Station 7 weiter, bis wir schließlich wieder am Startpunkt bei Pfaben ankamen.

* Wanderkarte Steinwald
Steinwald-Wanderkarte1
Steinwald-Wanderkarte2

Bundesland: Bayern
Region: Oberpfalz
Wanderwege: Waldwege
Streckenlänge: Rundwanderweg 5 km / inklusive Burgruine 14 km
Beschilderung: Waldhistorischer Lehrpfad